...ein Tauchlehrer?

 

Wir nehmen für dich unterschiedliche Berufe unter die Lupe und haben mal genauer nachgefragt. Heute bei Bernd Purschke, Tauchlehrer.

 

 

Bernd, wie kommt man denn darauf, Tauchlehrer zu werden?

 

 

Der Berufswunsch ist eigentlich aus meinem Hobby heraus entstanden. Ich habe in einem Urlaub auf Elba / Italien aus Neugier mit dem Tauchen begonnen und dabei meinen ersten Tauchschein gemacht. Zurück in Deutschland war ich sehr erstaunt, dass es einen Tauchclub in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes gibt. Dort bin ich auf viele Leute getroffen, die dieses Hobby schon lange ausüben. Sie haben mir von schönen Tauchgebieten in aller Welt erzählt und so meine Neugier weiter geweckt. Die weitere taucherische Ausbildung fand dann auch in diesem Verein statt. Um Tauchlehrer zu werden, reicht eine theoretische Ausbildung allein nicht aus. Auch die praktischen Fähigkeiten müssen perfekt beherrscht werden und werden in einer Prüfung, die im Ausland stattfindet und vom Landesverband organisiert wird, abgeprüft. Um zur praktischen Prüfung zugelassen zu werden, muss allerdings eine schriftliche Prüfung, eine mündliche Prüfung in Medizin und ein Referat über ein Tauchthema positiv abgeschlossen werden.

 

 

 

 

 

Gib uns doch mal einen Einblick in deinen Berufsalltag!

 

Der Berufsalltag besteht in erster Linie darin, neue Tauchinteressenten zu finden und ihnen das Tauchen schmackhaft zu machen. Dann muss die Ausbildung organisiert werden. Vom anfänglichen Schnuppertauchen, bei dem Tauchschüler den ersten Eindruck vom Atmen aus der Pressluftflasche gewinnt, bis zu ersten Tauchgang, finden im Schwimmbad verschiedene Übungen statt. Sie dienen dazu verschieden Grundfertigkeiten des Tauchens zu lernen und zu beherrschen. Nach jeder praktischen Übungseinheit wird das Erlernte noch mal besprochen und der nächste Tag theoretisch vorbereitet. Am nächsten Tag findet dann der erste Freiwassertauchgang statt. Meist dauert dieser Tauchgang nur 20 Minuten und ist für die Tauchschüler schon eine überwältigende Erfahrung. Weitere Tauchgänge in den folgenden Tagen dienen dazu Sicherheit im Umgang mit der Ausrüstung zu bekommen und die anfängliche Angst vor dem Unbekannten zu verdrängen. Aus Sicherheitsgründen taucht der Schüler allein mit dem Tauchlehrer. Um die Tauchbasis rentabel zu gestalten, muss der Tauchlehrer mehrere Schüler pro Tag ausbilden.

 

 

 

 

 

Was macht deinen Job für dich besonders, worin liegt der Reiz als Tauchlehrer zu arbeiten?

 

Spannend ist besonders die Reaktion der Tauchschüler, wenn sie das erste Mal im Freiwasser getaucht haben. Diese Eindrücke sind überwältigend für sie und diese Begeisterung steckt wiederum mich als Tauchlehrer an. Außerdem lernt man eine Menge verschiedener Menschen unterschiedlicher Nationalität kennen. Oft entwickeln sich daraus Bekanntschaften oder sogar Freundschaften. Das Schöne an dem Beruf ist, dass man den Menschen Freude schenken kann und ihr Leben ein interessantes Hobby dazu gewinnt. Es liegt an mir, ob das Tauchen als positive oder als negative Erfahrung in Erinnerung bleibt.
 

 

Gibt es ein besonderes Ereignis aus deinem Berufsalltag, an das du dich oft erinnerst?

 

Ein besonderes Erlebnis ist es eigentlich immer wenn ein Tauchschüler das erste Mal einen größeren Fisch oder eine Meeresschildkröte sieht. Man kann einfach kein einzelnes Erlebnis herausheben. Jeder Tauchgang ist anders und birgt neue Überraschungen. Sicherlich ist die Begegnung mit einem oder mehreren Haien schon etwas Tolles, aber auch andere Tiere haben ihren Reiz.

 

 

Kleiner Flashback: Was waren deine Lieblingsfächer in der Schule?

 

 

Die Lieblingsfächer in der Schule haben nur am Rand mit Tauchen zu tun. Ich hab mich immer sehr für Physik und Mathematik interessiert. Tauchen hat sehr viel mit Physik zu tun, Mathe eher nicht.

 

 

Hast du eine Empfehlung für alle, die an deinem Job interessiert sind?

 

 

Jemand, der als Tauchlehrer arbeiten möchte, sollte Wasser sehr mögen und sich darin wohl fühlen. Eine gute Schulausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern ist sicherlich auch hilfreich. Körperlich sollte man fit sein. Immerhin ist man für seine Tauchschüler Vorbild und so sollte man sich dann auch verhalten (nicht rauchen/trinken). Allerdings sollte man sich auch auf einen anstrengenden Tag einstellen, der oft auch mal 10 - 12 Stunden dauern kann, je nach Saison.

Habt ihr noch Fragen zu den Berufen? Immer her damit in den Kommentaren! (fp/fd)