Die moderne globalisierte Welt macht es den Menschen gewissermaßen unumgänglich, eine unbekannte Sprache zu erlernen. Nicht nur in der Schulzeit, auch im Studium und späteren Berufsleben wird die Bereitschaft zum Sprachenlernen vorausgesetzt. Während einige Interessierte mühelos alle grammatischen Feinheiten erlernen, tun sich andere mit fremden Sprachen schwer. Egal, ob du zu den begabten Sprachtalenten oder zu den fleißigen Lerntypen gehörst: Dieser Artikel stellt nützliche Informationen, die für das Erlernen neuer Sprachen hilfreich sind, zusammen.
 

Spracherwerb beginnt schon im frühen Kindesalter

Bereits in der frühen Kindheit setzt bei heranwachsenden Menschen der komplexe Prozess des Spracherwerbs ein. Hierbei lernt ein Kind schrittweise die relevanten Merkmale einer Sprache kennen und verarbeiten. Oftmals lernt ein Kind eine Sprache unter natürlichen Bedingungen wie von selbst. Wie gut oder schlecht ein heranwachsender Mensch Sprachen erlernt, hängt Theorien zufolge mit unterschiedlichen Faktoren zusammen. Hierbei grenzen Sprachforscher sogenannte „Inside-out“ und „Outside-in“-Theorien voneinander ab. Alle „Inside-out“-Theorien gehen davon aus, dass die Fähigkeit, Sprachen lernen zu können, angeboren sei. Hingegen vermuten die „Outside-in“-Theorien, dass Sprachen ebenso wie anderes Wissen erlernbar sind.

Einige existierende Theorien zum Spracherwerb ergänzen sich laut Babbel gegenseitig. Mitunter lernen Interessierte eine Sprache, indem sie diese ständig wiederholen und verinnerlichen. Ebenso könne das Sprachenlernen, ausgehend von kognitiven Theorien, als kreativer Prozess verstanden werden. Kommunikative und emotionale Aspekte spielen laut interaktionistischem Ansatz ebenfalls eine tragende Rolle. All diese unterschiedlichen Theorien greift Babbel in den angebotenen, von Lehrern und Sprachwissenschaftlern entworfenen Kursen auf. Diese praxisorientierten Einheiten verfolgen das Ziel, neue Sprachen mit aufgeteilten Theorie- und Praxisteilen spielend einfach im Alltag anzuwenden. Interessierte können hierbei auf ein breites Angebot zertifizierter Kurse, die dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen entsprechen, zugreifen.
 

Warum es so wichtig ist, Sprachen neu zu lernen

Es gibt zahlreiche Gründe, die dafürsprechen, eine neue Sprache zu erlernen. Folgende Aspekte verdeutlichen, wie wichtig es sein kann, unbekannte Sprachen einzuüben.

  • Sprachen sind der Schlüssel zu fremden Kulturen. Sie wirken wie eine Art Geheimcode, wie ein Zugang zu fremden Menschen. Wer eine Sprache in einem fremden kulturellen Raum erlernt, wird von den Einheimischen sozial akzeptiert und wertgeschätzt.
  • Allein schon aus beruflichen Gründen erscheint es wichtig, fremde Sprachen zu beherrschen. In einigen Berufszweigen ist es erforderlich, mindestens eine oder zwei Fremdsprachen zu sprechen.
  • Auch ein längerer Aufenthalt im Ausland macht es erforderlich, sich mit der unbekannten Sprache eines Landes zu beschäftigen.
  • Schließlich sprechen auch private Gründe dafür, sich mit einer fremden Sprache vertraut zu machen. Etwa die Liebe zu einer bestimmten Kultur oder einfach nur das Vergnügen, den eigenen Horizont erweitern zu wollen.
     

Lernaufwand – wie lange es dauert, Sprachen zu lernen

Wie hoch der Lernaufwand tatsächlich ausfällt, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Es kommt darauf an, wie viel Zeit in die neue Sprache investiert wird. Auch der Aspekt, ob bereits andere fremdsprachliche Kenntnisse vorhanden sind, wirkt sich auf die Lernzeit aus. Gleichfalls spielt es eine Rolle, um welche Fremdsprache es sich handelt. Denn insbesondere Sprachen, die viele Parallelen zur eigenen Muttersprache aufweisen, sind erheblich leichter erlernbar. Von der deutschen Sprache ausgehend, bedeutet dies beispielsweise: Westgermanische Sprachen wie Niederländisch oder Englisch sind leichter studierbar. Erheblich größeren Lernaufwand verursachen beispielsweise romanische Sprachen mit strukturellen Differenzen wie Spanisch oder Portugiesisch. Noch schwieriger erlernbar sind alle Sprachen mit vorhandener logographischer Schrift. Dazu gehören Chinesisch, Koreanisch oder Japanisch. Da diese Sprachen der deutschen Sprache in keinster Weise ähneln, dauert es länger, sich ihre Wörter und Bedeutung einzuprägen.

Einen anderen Blickwinkel auf den zeitlichen Aufwand einer neuen Fremdsprache eröffnet das US Foreign Service Institute (FSI). Es ordnet den zeitlichen Aufwand zum Sprachen lernen unterschiedlichen Kategorien zu. Die erste Stufe ist erreicht, sobald jemand grundlegende Bedürfnisse mit der Sprache kommunizieren kann. Diese erste Stufe lässt sich in etwa 480 bis 720 Lernstunden erreichen. Bei fünf Stunden täglichem Sprachtraining würden etwa 96 bis 150 Tage vergehen, ehe die Grundlagen erlernt sind.
 

Wie sich schnellere Lernfortschritte erreichen lassen

Beim lebenslangen Lernen lassen sich einige Methoden anwenden, die zu schnelleren Lernerfolgen beitragen. Zunächst einmal gilt es herauszufinden, welcher der vier unterschiedlichen Lerntypen zu einem passt. So nehmen auditiv veranlagte Personen Inhalte besser über das Hören wahr. Sie sollten den erlernbaren Stoff viel über frontalen Unterricht, Gespräche, Geschichten oder Musik aufnehmen. Visuell veranlagte Menschen nehmen neues Wissen hingegen über Tafelbilder, Bilder, Videos oder andere grafische Darstellungen auf. Für diese Lerntypen bietet sich eine ordentliche und konzentrationsfördernde Lernumgebung an. Motorisch-haptische Lerntypen nehmen neues Wissen auf, indem sie einen praktischen Bezug erwerben. Sie blühen auf, indem sie Basteleien anfertigen oder Experimente durchführen. Dem letzten Typ gehören die kommunikativ-verbalen Menschen an. Diese lernen effektiv, indem sie sich mit anderen in Gruppen über den Stoff austauschen.

Weiterhin helfen bestimmte Tipps und Tricks, rasch zu neuen Lernfortschritten zu gelangen. Etwa das bewährte „Fünf-Fächer-System“, mit dem sich nützliche und nutzlose Informationen einfach voneinander selektieren. Hierbei lassen sich die Vokabeln einer Fremdsprache auf fünf Fächer oder Karteikarten aufteilen. Sobald die Vokabel richtig gelernt wurde, „wandert“ sie nach und nach bis zum fünften Fach weiter. Gemäß der von Publizist Sebastian Leitner entwickelten Methode bleibt die Vokabel dann im Langzeitgedächtnis gespeichert.

Weiterhin hilft es beim Lernen unglaublich viel, das eigene limbische System positiv zu stimmen. Dies gelingt, indem Hobbys oder andere angenehme Dinge mit der Zielsprache verknüpft werden. All diesen positiven Einflüsse, die das Belohnungssystem aktivieren, steigern den Lernfortschritt immens. Als angenehmer Nebeneffekt verringern sich frustrierte Gefühle und Stress, während sich die Konzentration erhöht.
 

Klare Ziele formulieren

Alle guten Vorsätze nützen beim Lernen wenig, wenn es kein klares Ziel zu erreichen gibt. Deshalb ist es ratsam, eigene Vorsätze stets aktuell und präzise zu formulieren. Ein einfaches „ich möchte Englisch lernen“ reicht als Endziel nicht aus. Eher sollte schon im Vorfeld feststehen, für welchen Zweck die fremdsprachlichen Kenntnisse erlernt werden. Auch gilt es zu überlegen, ob sich der Fokus auf dem mündlichen oder schriftlichen Sprachgebrauch – oder auf beides – richten soll. Im Anschluss fällt es erheblich leichter, den Lernprozess zielgerichtet proaktiv zu gestalten.

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