Fleischer/in
Gut zu wissen:
Je nach Betrieb liegt die Spezialisierung in der Ausbildung im Schlachten, Verpacken von Produkten, der Herstellung von Wurst- und Fleischwaren oder im Verkauf. Weiter spezialisieren kann man sich in den Bereichen Tiefkühlkosthersteller/in, Kopfschlächter/in, Fleisch- und Wursthersteller/in, Qualitätskontrolleur/in, Geflügelfleischer/in, Fleischzerleger/in!
Fleischer/in
Arbeitsalltag als Fleischer/in
Der berühmte Sonntagsbraten, ein heiß ersehntes Kalbsschnitzel oder doch einfach nur eine Rostbratwurst – Fleisch gehört für die meisten Menschen zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Die Deutschen konsumieren fast täglich Fleisch. Ob auf der Pizza, in der Pasta oder als Hauptbestandteil in der deutschen Küche – ohne saftiges Steak fühlt sich der Bauch nur halb gefüllt an. Doch wer sorgt eigentlich dafür, dass die Wurst aufs Brot kommt und das Hackfleisch immer rechtzeitig in der Frischetheke im Supermarkt landet? Die Antwort kennt ihr natürlich. Es gibt zwei gängige Bezeichnungen für diesen Beruf. Je nach Sprachgebrauch werden die Fleisch-Experten als Metzger oder Fleischer bezeichnet. Der Umgang mit verschiedenen Fleisch-Waren gehört zum Arbeitsalltag. Dabei stellen Metzger unterschiedliche Wurstwaren, Gerichte, Konserven oder Feinkosterzeugnisse her. Aber nicht nur die Verarbeitung gehört zur Hauptaufgabe, sondern auch der Verkauf und die entsprechende Warenpräsentation. Hinzu kommt die Kundenbetreuung. Wichtig ist dabei, den Kunden zu beraten und für das Produkt zu begeistern. Aber auch die Kreativität kommt in diesem Beruf nicht zu kurz. Denkt man vielleicht nicht auf den ersten Blick, spielt allerdings eine wichtige Rolle, da neue Kreationen auch neue Kunden bedeuten. In der Regel stellen Fleischer bereits küchenfertige Erzeugnisse her, die direkt zu Hause verarbeitet werden können. Wie du siehst, ist die Fleischer-Branche sehr abwechslungsreich und bietet dir einen Alltag, der nicht von Langeweile geprägt ist.
Ausbildung zum/zur Fleischer/in
Eine Ausbildung zum Fleischer bzw. Metzger dauert 3 Jahre und findet dual statt. Das bedeutet, dass du bereits ab dem ersten Arbeitstag praktische Erfahrungen im Beruf sammelst und blockweise alle paar Wochen die Theorie in der Berufsschule paukst. Vor allem im ersten Lehrjahr wird darauf Wert gelegt, dass du die theoretischen Aspekte des Berufs verinnerlichst. Denn der richtige Umgang mit Fleischwaren muss von der Pike auf erlernt werden. Vorausgesetzt wird in der Regel mindestens der Hauptschulabschluss. Gute Noten solltest du insbesondere in den Fächern Biologie, Deutsch und Mathematik vorweisen können. Während der Ausbildungszeit verdienst du im:
1. Ausbildungsjahr: ca. 300€ bis 650€
2. Ausbildungsjahr: ca. 350€ bis 750€
3. Ausbildungsjahr: ca. 420€ bis 900€
Gehalt eines/einer Fleischer/in
Das Gehalt eines ausgebildeten Fleischers fällt vor allem in der Anfangszeit nicht sehr hoch aus. Dabei muss zudem unterschieden werden, ob der Arbeitnehmer tarifvertraglich angestellt ist oder das Gehalt frei verhandelt hat. Außerdem beeinflussen Faktoren wie Berufserfahrung, Betriebsgröße und Arbeitsstandort, wie viel du später verdienen wirst. Im Durchschnitt verdienen Fleischer in Deutschland als Einsteiger ca. 1.850€ brutto im Monat. Nach einiger Zeit erhöht sich das Gehalt kontinuierlich. Wem das jedoch zu wenig ist, der sollte sich weiterbilden.
Weiterbildung zum/zur Fleischer/in
Um auf der Karriereleiter hinaufklettern und Führungsaufgaben im Unternehmen bekleiden zu können, solltest du den Meister-Titel erwerben. Mit dieser Zusatzqualifikation steigt auch der monatliche Verdienst deutlich an. Die Fortbildung dauert zwischen 3 Monaten und 1 Jahr. Wer eine Hochschulzugangsberechtigung vorlegen kann, für den kommt eventuell noch das Bachelor-Studium der Ernährungswissenschaften in Frage. Natürlich ist letztlich auch eine Selbstständigkeit für dich interessant. Dann kannst du andere Azubis anlernen und Mitarbeitern mehr Verantwortung übertragen.
Perspektive: Fleischer/in
Die Berufsaussichten auf dem Arbeitsmarkt sehen gar nicht so schlecht aus. Eine Festanstellung wirst du nach der Ausbildung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schnell ergattern können. Mit entsprechenden Weiterbildungen stehen dir mehrere Perspektiven offen. Besonders ein Job in der Industrie bietet finanzielle Sicherheit. Hier sind ebenfalls die Aufstiegsmöglichkeiten besser als in kleineren Betrieben.
Dass der Beruf schon bei den alten Galliern bezeugt wurde?
Dass es regelmäßig Fleischerwettbewerbe gibt, in welchen neben Können auch Kreativität den Sieger auszeichnen?
Dass es allein in Deutschland ca. 1500 Wurstsorten gibt?
Dass jeder Fleischer seine eigene Ausrüstung besitzt? Mit den eigenen Messern arbeitete es sich am besten und sichersten!
Dass die Blutwurst eine der ältesten Wurstsorten der Menschheit ist und schon im alten Griechenland erwähnt wurde?
Solltest du (nicht) werden, wenn:
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Dir Arbeit im Team Spaß macht und du auch im Kundenkontakt souverän auftreten kannst. Du zuverlässig, verantwortungsbewusst und einen Sinn für Sauberkeit hast. Dir vielfältige Aufgaben von der Arbeit mit dem Rohmaterial Fleisch bis hin zur Zubereitung ganzer Speisen zusagen.
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Dir der Umgang mit (rohem) Fleisch Ekel bereitet. Frühes Aufstehen ein Graus für dich ist. Du zwei linke Hände hast.