Uhrmacher/in
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Gut zu wissen:
Mathematische Kenntnisse sind essenziell, um präzise Berechnungen für Einstellungen von Uhrwerken und die Herstellung von Bauteilen durchführen zu können.
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Arbeitsalltag als Uhrmacher/in
Unser komplettes Leben richtet sich nach der Zeit. Ein Tag kann wie im Flug vergehen, die 30 Minuten, bis das Essen im Ofen fertig ist, können sich wie Stunden anfühlen. Jedes einzelne Ereignis wird bestimmt durch Zeitangaben. Meetings, Freunde treffen, Deadlines und so weiter – unsere Welt wäre eine andere, gäbe es die Zeitrechnung nicht. Obwohl es sich bei der Zeitmessung um eine Erfindung der Menschheit handelt, ist sie so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Ob auf dem Smartphone, auf der Kuckucksuhr bei der Oma oder klassisch am Handgelenk – überall, wo man hinblickt, wird einem bewusst oder unbewusst die Uhrzeit mitgeteilt. Damit wir auch immer pünktlich zur Verabredung erscheinen und um Mitternacht auf die Sekunde genau Silvester feiern können, müssen Uhrmacher erstmal Zeitmessgeräte herstellen, die all das ermöglichen. Uhrmacher stellen Uhren handwerklich und industriell her. Aber nicht nur die Produktion steht im Vordergrund, sondern auch die Reparatur und Wartung. Uhrmacher sind handwerklich äußerst geschickt und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Kleinste Teile werden passgenau montiert. In der Massenproduktion müssen moderne Geräte bedient und gegebenenfalls programmiert werden. Der Arbeitsalltag eines Uhrmachers findet jedoch nicht nur in der Werkstatt statt, vielmehr können sie auch im Einzelhandel tätig werden. Dabei steht der Verkauf und die Kundenbetreuung an oberster Stelle. Der Aufgabenbereich ist vielfältig. So können ausgebildete Arbeitskräfte mit Kleinteilen gekonnt umgehen, Batterien wechseln, Uhren reinigen, mit feinsten Werkzeugen hantieren und mit Mikroskopen arbeiten. Fingerspitzengefühl hat höchste Priorität. Egal, ob Pendeluhr, Quarzuhr oder Chronograph – jede mögliche Variante einer Uhr ist bei dir bestens aufgehoben. Dir läuft ebenfalls die Zeit weg? Dann nichts wie ran an die Bewerbung zum Uhrmacher.
Ausbildung zum/zur Uhrmacher/in
Eine Ausbildung zum Uhrmacher dauert 3 Jahre und findet dual statt. Das heißt für dich, dass du bereits ab dem ersten Arbeitstag praktische Erfahrungen im Betrieb sammelst und alle paar Wochen die Theorie in der Berufsschule vermittelt bekommst. Vorausgesetzt wird meistens die mittlere Reife, also der Realschulabschluss. Neben der herkömmlichen Lehre in einem Betrieb oder der Industrie haben Interessenten zudem die Möglichkeit, den Beruf in einer Fachschule zu erlernen. Bei dieser Variante erhältst du keine Vergütung. Während einer klassischen Ausbildung verdienst du im:
1. Ausbildungsjahr: ca. 700€
2. Ausbildungsjahr: ca. 750€
3. Ausbildungsjahr: ca. 800€
Gehalt eines/einer Uhrmacher/in
Wie so oft richtet sich die Höhe deines Verdienst nach mehreren Faktoren. Zu diesen Kriterien gehören Art des Anstellung, Berufserfahrung, Arbeitsstandort und Betriebsgröße. Bist du tarifvertraglich angestellt, kann mit einem Einstiegsgehalt von ca. 1.850€ brutto im Monat gerechnet werden. In der freien Marktwirtschaft wird das Gehalt verhandelt. Der Arbeitgeber muss dir den Mindestlohn von 1.470€ zahlen. In der Industrie verdienen Uhrmacher als Einsteiger etwa 2.000€ brutto monatlich. Mit entsprechenden Weiterbildungen und zunehmender Berufserfahrung steigt das Einkommen natürlich an.
Weiterbildung zum/zur Uhrmacher/in
Mit speziellen Schulen kannst du dich auf bestimmte Technologien oder Arbeitsweisen konzentrieren. Vor allem die Handhabung von modernen Geräten und neuartigen Produkten könnte interessant sein. Bestimmte Uhrenhersteller verlangen Zertifizierungen. Erst mit diesen kannst du für gewisse Unternehmen arbeiten und Uhren fachgerecht warten. Mit einer Weiterbildung zum Techniker kletterst du die Karriereleiter ein gutes Stück hinauf. Mit der Meister-Zusatzqualifikation leitest du andere Mitarbeiter an und bildest neue Azubis aus. Natürlich kommt dann auch eine Selbstständigkeit in Frage. Weitere Kenntnisse im Bereich Mitarbeiterführung erlernst du innerhalb eines Feinwerktechnik-Studiums. Dazu benötigst du allerdings mindestens die Fachhochschulreife.
Perspektive: Uhrmacher/in
Die Chancen auf einen schnellen Berufseinstieg nach der Ausbildung stehen sehr gut. Ca. 1.000 Uhrmacher werden jedes Jahr aufs Neue gesucht. In letzter Zeit erlebte der Berufsstand eine Renaissance. Dieser Umstand ermöglicht den Fachkräften, die Höhe des Gehaltes positiv zu beeinflussen. Und mal ehrlich, es ist schon ziemlich cool, ein Uhrmacher zu sein.
Solltest du (nicht) werden, wenn:
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Du eine Leidenschaft für feinmotorische Handwerkskunst hast. Dich Zeit und ihre Messung fasziniert. Du gerne komplexe Herausforderungen annimmst.
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Du wenig Geduld und Ausdauer besitzt. Du keine hohe Frustrationstoleranz besitzt. Du keine Affinität zu mathematischen Berechnungen hast.