Wer davon träumt, nicht nur irgendeinem Job nachzugehen, sondern zum Gemeinwohl der Gesellschaft beitragen möchte, kann einen medizinischen Beruf ergreifen. Viele denken, Arzt zu werden, wäre die einzige Möglichkeit, einen Beruf im Gesundheitswesen zu ergreifen. Dabei gibt es weitaus mehr Möglichkeiten, mit einer Ausbildung oder einem Studium zu Gesundheit und Wohlbefinden der Gesellschaft beizutragen. Wir zeigen, welche Optionen es gibt und stellen die bekanntesten medizinischen Berufe in einem Kurzprofil vor.


Es gibt unterschiedliche Wege, in der Gesundheitsbranche Fuß zu fassen. So können passionierte Sportler zum Beispiel Karriere in der Fitnessbranche machen. In Fitnessstudios, aber auch in Kurkliniken, Rehabilitationszentren oder anderen Gesundheitseinrichtungen tragen sie dazu bei, dass sich die Patienten mit ein wenig Übung wieder uneingeschränkt bewegen können. Dies ist nur ein Beispiel, wie man seine persönlichen Interessen und Fähigkeiten beruflich nutzen kann. Nachfolgend stellen wir noch weitere vor.
 

Berufe im Bereich Arzthelfer


Medizinische/r Fachangestellte/r (Arzthelfer/in):

  • Patienten empfangen und im Wartezimmer betreuen, Termine vergeben und dafür sorgen, dass der Praxisbetrieb am Laufen gehalten wird – diese Aufgaben fallen Arzthelfern zu. Neben organisatorischen Aufgaben helfen sie während der Behandlung auch bei der Assistenz indem sie zum Beispiel Blut abnehmen oder den Blutdruck messen. Je nachdem, in welchem Spezialgebiet sie arbeiten, können Arzthelfer auch diagnostische Maßnahmen wie EKG und Röntgen durchführen.
  • Ausbildung: Um an der dreijährigen dualen Ausbildung teilnehmen zu können, ist in der Regel mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich. Das Ausbildungsgehalt liegt bei knapp 600 Euro.
  • Karriere: Arzthelfer müssen in ihrem Beruf immer auf dem neuesten Stand bleiben, so dass es zahlreiche Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten gibt. Auch längerdauernde Weiterbildungen – etwa zum Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen – stehen einem mit der Ausbildung offen.


Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (ZFA)

  • Sowohl organisatorische Aufgaben als auch Assistenztätigkeiten gehören zum Berufsbild des ZFA. Praxismanagement, Patientenberatung, die Erstellung von Röntgenbildern oder die Durchführung hygienischer Prophylaxemaßnahmen – der Berufsalltag Zahnmedizinischer Fachangestellter ist sehr vielseitig.
  • Ausbildung: Für die Ausbildung gibt es keinerlei Zugangsbeschränkungen, wobei die meisten Bewerber mindestens einen Realschulabschluss haben. Während der dreijährigen Ausbildung wird in Berufsschulen theoretisches Wissen vermittelt. Das praktische Wissen erwirbt man in Praxen, Kliniken oder hochschulischen Zentren. Die Ausbildungsvergütung liegt im dritten Jahr bei ca. 840 Euro.
  • Karriere: Für Zahnarzthelfer stehen verschiedene Fort- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung. Mit entsprechenden Qualifikationen ist es auch möglich, ins Management aufzusteigen. Hierfür bieten sich Kurse an, dank derer man Abschlüsse als Dental-Hygieniker oder als Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin erwirbt.

 

Berufe im Bereich Alten- und Krankenpflege


Pflegefachmann/Pflegefachfrau

  • Mit der neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann werden Azubis zum Allroundtalent. Nach abgeschlossener Ausbildung können sie in allen Versorgungsbereichen der Pflege arbeiten. Je nach Interessensgebiet, finden sie eine Anstellung in der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege oder der Altenpflege.
  • Ausbildung: Die drei Jahre dauernde schulische Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt. Sofern im Ausbildungsvertrag ein Vertiefungseinsatz vereinbart ist, genießt man eine große Entscheidungsfreiheit. Dann kann man im letzten Drittel der Ausbildung entweder die begonnene Ausbildung fortsetzen oder seine Ausbildung neu ausrichten. In letzterem Fall kann man einen Abschluss als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger oder als Altenpfleger machen. Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt liegt im letzten Jahr der Ausbildung bei 1.250 Euro.
  • Karriere: Möchte man eine höhere Position bekleiden, kann man eine passende Weiterbildung absolvieren. Infrage kommen etwa Weiterbildungen zum Pflegedienstleiter, zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen sowie als Staatlich anerkannter Stationsleiter. Auch ein Studium ist möglich.


Entbindungshelfer

  • Entbindungshelfer übernehmen die Betreuung von schwangeren Frauen bis hin zur Geburt und darüber hinaus. Zu ihren Aufgaben gehört es sowohl, bei Fragen zu beraten – etwa zur richtigen Ernährung während der Schwangerschaft – als auch die Entbindung vorzunehmen und die anschließend Geburtsnachbereitung. Entbindungshelfer können auf selbständiger Basis arbeiten oder in Kliniken, Geburtshäusern und Hebammenpraxen angestellt sein.
  • Ausbildung: In der dreijährigen Ausbildung verbringen angehende Entbindungshelfer ihre Zeit an speziellen Berufsfachschulen. In der Regel sind diese an Kliniken oder Gesundheitszentren mit Geburtsabteilung angeschlossen, so dass dort der praktische Teil der Ausbildung absolviert werden kann. Als Mindestvoraussetzung gilt ein mittlerer Bildungsabschluss. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man auch mit einem Hauptschulabschluss Entbindungshelfer werden. Die Ausbildungsvergütung beträgt im dritten Jahr etwa 978 Euro.
  • Karriere: Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Anpassungsweiterbildungen können Entbindungshelfer allgemein pflegerische Weiterbildungen oder auch eine Weiterbildung im Bereich Kinderheilkunde machen. Die entsprechende Weiterbildung vorausgesetzt, steht so der Weg offen, um die Stationsleitung oder die Pflegedienstleitung zu übernehmen.

 

Berufe im Bereich Therapie

Ob Physiotherapeut/in, Ergotherapeut/in oder Logopäde/in – wer Menschen dabei helfen möchte, gesund zu werden bzw. mit Einschränkungen umzugehen, kann verschiedene Berufe aus dem therapeutisch-medizinischen Bereich ergreifen.

Physiotherapeut/in:

  • Behandlung von Patienten, die an Gelenk-, Muskel- oder Sehnenbeschwerden leiden
  • Ziel ist, die Beweglichkeit des Patienten zu verbessern, Schmerzen zu lindern bzw. zu beseitigen
  • mögliche Arbeitgeber sind Kliniken, Reha-Zentren, Altersheime, Behindertenzentren, Gesundheitszentren, Physiotherapiepraxen
     

Ergotherapeut/in:

  • führt Maßnahmen im Rahmen einer Rehabilitation durch
  • Linderung von physischen und psychischen Beschwerden
  • Ausarbeitung eines Therapiekonzepts und Anwendung entsprechender Maßnahmen wie z.B. gestalterische Techniken oder alltagsbewältigende Methoden
     

Logopäde/in:

  • arbeiten eng mit Ärzten zusammen
  • behandeln Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen
  • Erarbeitung individueller Therapien für unterschiedliche Krankheitsbilder
  • Grundvoraussetzung für eine Ausbildung sind ein gutes Gehör und eine klare Stimme

 

Welche Ausbildungsberufe im medizinischen Bereich gibt es noch?

Neben den genannten Ausbildungsberufen gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten, für und mit Patienten zu arbeiten. Nach dem Schulabschluss kann man sich zum Beispiel für Berufe in der Pharmazie, der Medizintechnik oder im Rettungsdienst entscheiden. Wir zeigen, welche spannenden Berufe im jeweiligen Bereich erlernt werden können.

Bereich Pharmazie:

  • Apotheker/in
  • Pharmakant
  • Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r (PKA, Apothekenhelfer/in)
  • Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in (PTA)


Bereich Medizintechnik:

  • Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA)
  • Medizinisch-technische/r Assistent/in (MTA)
  • Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (MTLA)
  • Medizintechniker/in
  • Medizin-Ingenieur/in


Bereich Rettungsdienst:

  • Rettungsassistent/in
  • Rettungshelfer/in
  • Rettungssanitäter/in

Diese Liste möglicher Ausbildungsberufe ließe sich endlos fortsetzen. Denn auch in den Bereichen Psychologie, Consulting, Vertrieb, Rechtswesen und Medizintechnik eröffnen sich mit einer Ausbildung viele Jobchancen. Welche Voraussetzungen es für die einzelnen Berufe gibt, hängt von den Tätigkeitsfeldern ab. Im Verkauf und Consulting von Medizinprodukten sind Verkaufstalent und Menschenkenntnis gefragt – im technischen und pharmazeutischen Bereich gelten naturwissenschaftliches und technisches Verständnis sowie präzises Arbeiten zu den Grundlagen.
 

Fazit: Ein Beruf – viele Möglichkeiten

Mit einer Ausbildung im Gesundheitsbereich hat man gute Chancen, eine feste Anstellung zu finden. Die Beschäftigungszahlen im Gesundheitswesen sind relativ hoch und in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Darüber hinaus ergeben sich mit einer medizinischen Ausbildung viele Optionen, Karriere zu machen und beispielsweise ins Management aufzusteigen.