Das Abitur im Bundesländer-Vergleich
Gibt es da einen Unterschied?
Abitur ist Abitur, egal ob man in Hessen oder Bayern wohnt, Nordrhein-Westfalen oder Sachsen. Das sollte man doch zumindest meinen. Es scheint allerdings etwas anders zu sein.
Im Spiegel-Vergleich
Um herauszufinden, in wie weit die Abiturnoten vom Wohnort abhängig sind, hat der Spiegel eine Studie durchgeführt. Demnach schlossen zum Beispiel in Thüringen 38% aller Abiturienten mit einer Eins vor dem Komma ab. Gut also, wenn man zufällig in Thüringen wohnt und sein Abi schreiben möchte. In Niedersachsen sah die Sache etwas anders aus, dort schafften das nicht einmal halb so vielen. Nur 16 Prozent konnten hier mit einem Einserschnitt abschließen. Mit der Durchfallquote sah das ganz ähnlich aus, in Rheinland-Pfalz zum Beispiel scheiterten gerade einmal 1,3 Prozent aller Schüler. Ein extrem gutes Ergebnis, das sich sehen lassen kann! Nicht so rosige Zeiten hatten dafür die Abiturienten in Mecklenburg-Vorpommern, hier fielen fünfmal so viele durch.
Und der Grund dafür?
Scheint in Niedersachsen vielleicht im Durchschnitt öfter die Sonne, sodass die Schüler also motivierter sind zu schwänzen und ihre Zeit lieber im Freibad zu verbringen als vor den Hausaufgaben? Oder verschlägt es verhältnismäßig viele, sehr motivierte Lehrer nach Thüringen und Rheinland-Pfalz? Vielleicht aber auch befinden sich im Leitungswasser in Mecklenburg-Vorpommern Motivationskiller, die einem schlichtweg die Energie zum Lernen rauben.
Was wirklich dahinter steckt?
Vielleicht gibt es aber auch noch andere Antworten. In manchen Länder nämlich, wie in Bayern, gibt es schon lange das Zentralabi. Dort verfügen die Schüler über einen größeren Pool an Übungsaufgaben, die so ähnlich immer wieder dran kommen. Wer genug paukt, der erkennt mit und mit ein Muster in der Aufgabenstellung und kann sich so vor unerfreulichen Überraschungen frühzeitig schützen. Die Vorbereitung spielt mit Sicherheit eine große Rolle. Das erklärt übrigens auch, warum tendenziell die Noten im Abi immer besser werden. Im Schnitt können sich die Schüler immer besser auf ihre Klausuren vorbereiten.
Traditionen werden bewahrt
Interessant ist, dass Länder, die schon 2005 in der Durchschnittsabschlussnote hinten lagen, dass auch noch heute tun. Daran hat auch das Zentralabitur nichts geändert. Spitzenreiter war damals Thüringen, am schlechtesten Niedersachsen.
Was haltet ihr davon, habt ihr vielleicht Freunde in anderen Bundesländern mit denen euch das auch schon aufgefallen ist?(hs/fd)