Die erste eigene Wohnung
Auf Wohnungssuche für die Ausbildung oder das Studium!
Das Studium in einer fremden Stadt, die Ausbildung fern des elterlichen Hauses: Der Grund für die erste eigene Wohnung ist pragmatischer Natur. Gleichzeitig sind die ersten Schritte in das vollständig selbständige Leben eine der wichtigsten Lebensabschnitte. Diese Erinnerungen verblassen bis ins hohe Alter nicht. Die Wahl des ersten richtigen Wohnquartiers ist von zentraler Bedeutung.
WG, Wohnheim oder eigene Wohnung?
Auszubildende und Studenten stellen besondere Anforderungen an die erste eigene Wohnung. Eines der zentralen Themen ist das Geld, da dieses klamm sitzt. Gleichzeitig soll die Wohnung zentral liegen, kurze Wege ermöglichen und einen gewissen Komfort haben. Ebenso spielen persönliche Vorlieben eine wichtige Rolle.
Günstig mit Anderen wohnen: Die Wohngemeinschaft (WG)
Bei einer WG wohnen mehrere Personen zusammen in einer Wohnung oder seltener in einem Einfamilienhaus. Neben dem eigenen Zimmer gibt es Gemeinschaftsräume. Vor allem Küche und Bad werden gemeinsam genutzt, was nicht ausschließlich Vorteile bringt. Viele Möbel und Gegenstände sind vorhanden. Doch kann es zu Streit kommen. Einzelne Personen halten sich nicht an den Reinigungs- oder Nutzungsplan oder feiern jeden Abend bis in den frühen Morgen durch. Mitbewohner lassen sich nicht auswählen und eine gute Einschätzung ist beim ersten kurzen Kontakt schwierig. Wird die richtige WG gefunden, ist viel Spaß inbegriffen. Wenn es in eine fremde Stadt geht, sind zudem die ersten sozialen Kontakte geknüpft. Ein großer Vorteil sind die Kosten, da die Kosten der Gemeinschaftsräume, für Internet und anderes geteilt werden. Neben dem Internet und Zeitungen werden WGs in Aushängen in Universitäten oder Supermärkten angeboten.
Mit vielen anderen im Wohnheim
Ein Wohnheim ist für Studenten oft die erste Anlaufstation. Es macht sich schnell Ernüchterung breit. Die Wartelisten für die bei der Universität oder Fachhochschule liegenden Einrichtungen sind lang. Wohnheime sind die günstigste Variante für die erste eigene Wohnung. Es gibt eine Festmiete, bei der Heizkosten, Strom oder WLAN unabhängig des individuellen Verbrauchs gezahlt werden. Möbel sind ebenfalls integriert, sodass die Anfangskosten geringer sind. Die Nachteile sind ähnlich wie bei einer WG. Da in einem Wohnheim weit mehr Mieter wohnen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand gegen die Regeln stellt, größer. Ausstattung, Einrichtung und Service variieren stark. Das macht sich im Preis bemerkbar.
Unabhängig in der eigenen Wohnung
Eine eigene Wohnung ist die kostspieligste Wohnform. Die ansonsten vorhandenen Gemeinschaftsräume wie Küche und Bad werden durch einen Mieter genutzt. Dafür gibt es maximale Unabhängigkeit und Freiheit. Günstige Wohnungen zu finden ist in vielen Regionen Deutschlands nicht einfach.
Was Du für die erste eigene Wohnung benötigst
Wenn die erste eigene Wohnung gefunden wurde, geht es an die Einrichtung. Vor allem die vielen, kleinen Gegenstände wie Mülleimer, Besen oder ein paar Werkzeuge können schnell den Preis nach oben treiben. Geschenke von Familie und Freunden können eine ebenso gute Quelle sein wie Tauschbörsen, kostenfreie Angebote und Second Hand-Läden.
Ebenfalls zu beachten sind organisatorische Angelegenheiten. Ein Nachsendeauftrag ermöglicht, dass die Post in der Übergangszeit an die neue Adresse nachgesandt wird. Das Einwohnermeldeamt muss über den Umzug informiert werden. Für die Ummeldung besteht eine Frist von 14 Tagen ab dem Mietvertragsbeginn. Der Umzug selbst sollte ebenfalls gut organisiert sein. Mit einem organisierten Transporter und einigen zuverlässigen Freunden bleiben die Kosten übersichtlich.
Welche Versicherungen werden für die erste eigene Wohnung benötigt?
Studenten und Auszubildende überlegen sich, was sie mit ihrem Geld anfangen wollen. Versicherungen stehen weit unten auf der Liste. Wenn ein Versicherungsfall eintritt, kann jeder froh sein, wenn er eine abgeschlossen hat. Eine Privathaftpflicht ist die elementare Voraussetzung, um gegen Ansprüche Dritter geschützt zu sein. Eine Hausratsversicherung kann empfehlenswert sein. Unter bestimmten Voraussetzungen greift der Versicherungsschutz der Eltern.
Erfolg auf dem Weg zum ersten Mietvertrag
Der Mieter muss vom Vermieter und der Wohnung überzeugt sein. Das gilt ebenfalls andersrum, da in vielen Städten und Gemeinden der Vermieter eine große Auswahl an potenziellen Mietern hat. Da Studenten und Auszubildende ein kleines Einkommen besitzen und keine Erfahrungen bei Vormietern vorlegen können, sind sie diesbezüglich im Nachteil gegenüber solventeren Mietern.
Sofern das Einkommen ausreicht, gibt es Chancen auf den ersten Mietvertrag. Im persönlichen Gespräch machen sich Vermieter einen Eindruck vom möglichen zukünftigen Mieter. Ein freundliches, gepflegtes Auftreten ist ebenso wichtig wie Ehrlichkeit, da ein erfahrener Verwalter Flunkereien leicht durchschaut. Bei der Bewerbung sollten Nachweise mit gesandt werden.
Dazu zählen:
- Einkommensnachweis: BAföG-Bescheid, Gehaltsabrechnungen, Nachweis Stipendium, Kontoauszüge bei selbständiger Tätigkeit, regelmäßigen Zuwendungen der Eltern
- Schufa-Auskunft: Die Auskunft der Schufa bescheinigt dem Bewerber ein gutes Zahlungsverhalten. Eine Selbstauskunft kann direkt bei der Schufa angefordert werden.
- Kopie des Personalausweises: Da der Vermieter sicher gehen muss, dass die gemachten persönlichen Angaben richtig sind, ist eine Kopie unerlässlich
- Kopie des Studentenausweises oder der Immatrikulationsbescheinigung: Hiermit wird der Nachweis über den Status als Student erbracht
- Kurzer Lebenslauf: Da der Vermieter wissen möchte, mit wem er es zu tun hat, sind ein paar persönliche Informationen empfehlenswert. Dies muss nicht in tabellarischer Form sein und Hobbys dürfen gerne erwähnt werden.
Eine Elternbürgschaft kann ebenfalls direkt angeboten werden, wobei die entsprechenden Nachweise der Eltern erforderlich sind.
Mit welchen Kosten Du rechnen solltest
Die Höhe der Miete schwankt nach Wohnform und vor allem nach der Region. Neben der Grundmiete fällt noch ein Anteil für Nebenkosten an. Die Kosten für Heizung und Warmwasser können ebenfalls über einen Anteil an der Gesamtmiete abgeführt werden. Sie hängen stark vom eigenen Verbrauch ab. Bei einigen Wohnungen sind separate Verträge mit dem Versorger notwendig. Eine Kaution zwischen zwei und drei Grundmieten fällt an. Diese wird nach dem Auszug aus der Wohnung abzüglich gegebenenfalls vorhandener Schäden und Mietrückstände an den Mieter zurückerstattet. Die Ausgaben für Strom, Telefon und Internet sowie Versicherungen sind ebenfalls zu beachten. Viele dieser Kosten lassen sich durch individuelles Verhalten stark beeinflussen. Weitere Kosten fallen für Ersteinrichtung und Umzug an.
Zur Finanzierung steht das BAföG zur Verfügung. Damit dieses schnell gewährt wird, sind Voraussetzungen und Vorgehensweisen zu beachten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat auf ihrer Webseite eine Übersicht über die wichtigsten Informationen aufgestellt. Die Studentenwerke sind für die Antragsstellung zuständig und helfen bei Fragen ebenfalls gerne weiter. Nebenbei besteht die Möglichkeit eines Studentenjobs. Auszubildende erhalten eine kleine Ausbildungsvergütung. Zudem gibt es Stipendienprogrammen, die von Stiftungen, Vereinen oder Unternehmen gefördert werden. Talentierte Schüler können ebenfalls ein Schülerstipendium erhalten.
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