Ist Musiker ein Beruf?
Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Berufsalltag als Musiker!
Viele junge Erwachsene begeistern sich für Musik. Vor allem diejenigen, die Instrumente, Gesang und Co von klein auf gelernt haben, liebäugeln häufig mit dem Gedanken selbst Musik zu machen. Doch gibt es eine Ausbildung zum Musiker? Hier findet ihr Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Ausbildung und zum Berufsalltag als Musiker.
Gibt es den Beruf des Musikers überhaupt?
Wer Musik macht, macht das oft aus Leidenschaft und bringt das dafür nötige Talent mit - so die geläufige Meinung. Tatsächlich sind unter den bekannten Musikern weltweit viele, die keine spezielle Ausbildung genossen haben. Grundsätzlich gibt es aber verschiedene Ausbildungswege, die auf den Job als Musiker vorbereiten.
Ausgebildete Berufsmusiker, die Tanz und Gesang professionell gelernt haben, arbeiten nach der abgeschlossenen Ausbildung vorwiegend in Musicals und Bands, sie werden aber auch in Orchestern engagiert. Sicherlich ist in all diesen Bereichen auch ohne konkrete Ausbildung ein Einstieg vorstellbar. Die Aussichten sind hier allerdings eher schwierig. Die meisten Berufsmusiker haben daher im Voraus ein Musikstudium absolviert. Je nach Fachrichtung und Schwerpunkt dauert dieses sechs bis zwölf Semester.
In dieser Zeit lernen die Studenten nicht nur verschiedene Instrumente und Musikarten kennen, sie werden auch mit wissenschaftlichem Wissen ausgestattet. So vermitteln die Studien, worauf beim Komponieren eines Musikstücks zu achten ist, welche Takte es gibt, wie sie gepflegt werden und wie beim Gesang das Maximum aus der Stimme herausgeholt werden kann.
Nach einem abgeschlossenen Studium bietet sich zunächst die Chance, selbst als Musiker aktiv zu werden oder eben auch die Arbeit als Musikproduzent aufzunehmen.
Welche Studiengänge für Musikinteressierte gibt es?
Es gibt an den deutschen Universitäten und Fachhochschulen eine ganze Reihe von Studiengängen, die ihr für eure Ausbildung als Musiker wählen könnt. So könnt ihr beispielsweise Popmusik, Instrumentalmusik oder Kirchenmusik studieren. Auch Studiengänge in den Bereichen Gesang und Instrumente stehen bereit. Weiterhin gibt es Studiengänge, die auf die Arbeit im Musiktheater, Popmusikdesign und Tanzbereich vorbereiten.
Die Studiengänge vermitteln das für die Ausbildung nötige Theoriewissen, enthalten aber meistens auch praktische Einheiten. So wird musikalisches Grundwissen beliebig vertieft. Die Voraussetzungen für die Studienaufnahme oder den Ausbildungsbeginn sind verschieden. Je nach Ausbildungsweg werden grundsätzlich Abitur oder zumindest die Mittlere Reife benötigt. Viele Musikschulen verlangen zudem erste Grundkenntnisse und Erfahrungen.
So kann es bei der Bewerbung hilfreich sein, wenn bereits ein Instrument beherrscht wird. Besonders wichtig ist aber die Leidenschaft für die Musik. Weiterhin braucht es für die durchaus anspruchsvollen und zeitaufwendigen Ausbildungen Durchhaltevermögen, ein gutes Timing und Organisationstalent sowie ein gutes Gehör. Außerdem verlangen die meisten Schulen Zuverlässigkeit sowie Teamfähigkeit.
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag als Musiker?
Bevor ihr euch für eine Ausbildung zum Musiker entscheidet, interessiert euch sicherlich der Arbeitsalltag in diesen Berufen. Grundsätzlich ist dieser Beruf recht flexibel aufgebaut, was sich auch in den Arbeitszeiten widerspiegelt. Das heißt aber auch, dass sie häufig zu Zeiten arbeiten, bei denen andere längst Feierabend haben. Gerade in den Abendstunden, an Wochenenden und Feiertagen ist natürlich die Arbeit der Musiker gefragt.
Viele Musiker verbringen einen beachtlichen Teil ihrer Arbeitszeit zuhause. Die moderne Technik macht es möglich, dass für neue Noten und Gesangsstücke nicht zwingend der Weg zum Produzenten erfolgen muss. Die Dateien werden einfach per E-Mail zugeschickt. Die Musikstücke können daheim, aber auch im Probenraum einer Band oder im Theater geprobt werden. Die ersten Proben absolvieren die meisten Musiker zuhause. Später werden diese dann in der Gruppe gefestigt und verfeinert.
Wie hoch ist das Gehalt eines Musikers?
Wie viel ein Musiker mit seinem Beruf verdient, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Entscheidend ist zunächst einmal, ob nach der Ausbildung tatsächlich ein festes Arbeitsverhältnis winkt. Hierbei handelt es sich auch weiterhin eher um die Ausnahme. Viele Musiker arbeiten als freie Künstler und werden nach ihren Engagements bezahlt. Das sorgt natürlich auch dafür, dass die Einkommen nicht stabil sind, sondern stark schwanken.
Dieser Aspekt führt wiederum dazu, dass sich viele Musiker mit der Zeit unterschiedliche Einnahmequellen erschließen. Damit sollen auch Zeiten überbrückt werden, in denen es beispielsweise keine festen Engagements gibt. Viele Musiker sind deswegen auch Teil in einer Band, die zumindest vereinzelt für bezahlte Auftritte engagiert wird. Auch eine Arbeit als Musiklehrer für Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters ist denkbar und kann gerade in schwierigen Zeiten zu einer wichtigen Einnahmequelle werden.
Die verschiedenen Jobs setzen natürlich sehr viel Disziplin und ebenso ein gutes Organisationstalent voraus. Nur wenn es Musikern gelingt, die unterschiedlichen Aufgaben bestmöglich zu koordinieren, wird langfristig ein sicherer Lebensstandard möglich sein. Bei allen Aufgaben, die Musiker übernehmen, darf neben der Leidenschaft das wirtschaftliche Denken nicht aus den Augen verloren werden. In erster Linie möchten Musiker mit ihrer Arbeit natürlich Geld verdienen.
Als Musiker ist es wichtig, die Augen offen zu halten und Chancen zu erkennen. Oft bietet sich zum Beispiel auch die Gelegenheit für eine Musikzeitschrift zu arbeiten sowie an einer Volkshochschule oder einer anderen Bildungseinrichtung den Musikunterricht zu übernehmen.
Wie sind die Karrierechancen eines Musikers?
Wer sich für den Beruf des Musikers entscheidet, träumt nicht selten von der großen Karriere und Auftritten auf den Bühnen dieser Welt. Doch auch bei entsprechendem Talent und Engagement ist das eher die Ausnahme. Hierzu braucht es nämlich tatsächlich auch eine Extraportion Glück. In den meisten Fällen müssen sich Musiker tatsächlich als Freiberufler über Wasser halten und tragen damit natürlich auch ein gewisses Risiko. Als Freiberufler müssen sie sich selbst vor verschiedenen Risiken absichern. Auch die Altersvorsorge ist ein Thema, mit dem sich Musiker selbst auseinandersetzen müssen.
Grundsätzlich sind die Karrierechancen also eher als schwierig zu beschreiben und setzen ein enormes Durchsetzungsvermögen und Engagement voraus. Immerhin müssen die verschiedenen Chancen bestmöglich genutzt werden.
Welche Aufgaben übernehmen Musiker?
In erster Linie möchten Musiker natürlich ihrer großen Leidenschaft nachgehen und Musik machen. Doch die Arbeit nach Studium oder schulischer Ausbildung ist weit umfassender und schließt auch Aufgaben ein, an die viele vielleicht noch gar nicht gedacht haben. Das Besondere ist dabei, dass die Ausbildungen hierfür nicht immer das nötige Fachwissen vermitteln und gerade aus betriebswirtschaftlicher Sicht oft noch Weiterbildungen empfehlenswert sein können.
Die Hauptaufgabe der Musiker besteht natürlich im Komponieren. Beim Komponieren schreiben Musiker eigene Stücke. Das kann sowohl ausschließlich den instrumentalen Part als auch zusätzlich die Texte beinhalten. Eigene Stücke sind für einen Musiker langfristig wirklich wichtig, denn nur so kann er sich von anderen abheben. Das Komponieren ist eine sehr aufwendige und zeitintensive Aufgabe.
Die zweite große Aufgabe der Musiker ist es, sich auf die bevorstehenden Auftritte vorzubereiten. Jeder Auftritt muss natürlich perfekt sitzen, da nur so die Möglichkeit besteht, diesen zu wiederholen. Jeder Auftritt setzt gewisse Kenntnisse bei der Organisation voraus. Zudem ist es wichtig, dass die Auftritte häufiger geprobt werden. Jeder Auftritt wird übrigens bis ins Detail geplant, sodass dann nichts schief gehen kann.
Die geplanten Auftritte werden natürlich zu den angedachten Terminen absolviert. Hierbei kann es sich um Soloauftritte aber auch um gemeinsame Shows mit der Band handeln. Die Arbeit beschränkt sich hier nicht nur auf den Auftritt selbst, sondern schließt natürlich auch verschiedene Vor- und Nacharbeiten ein.
Wer auf der Bühne steht, muss sich offen und locker gegenüber dem Publikum zeigen, sodass dieses mitgerissen werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Auftritte korrekt abzurechnen, denn nur dann fließt auch Geld in die Kasse der Musiker.
Viele Musiker bieten zudem Instrumental- oder Musikunterricht für Kinder und Jugendliche an. In diesem Fall gehört es zu den Aufgaben, die Musikstunden vorzubereiten und schließlich auch abzuhalten. Häufig sind in diesem Fall auch Elterngespräche erforderlich. Im nächsten Schritt geht es um die Eigenvermarktung, die sich sowohl auf die Arbeit als Musiklehrer als auch als Musiker selbst bezieht.
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