Elisabeth ist 23 Jahre alt und steckt mitten in ihrem Studium der "Sozialen Arbeit". Ein vielseitiger Studiengang, der einem den anschließenden Einstieg in die verschiedensten Tätigkeitsfelder ermöglicht. Wie man sich das Studium genau vorzustellen hat, berichet sie euch hier im Interview.


Warum hast du diesen Studiengang gewählt?


Ich habe diesen Studiengang aus mehreren Gründen gewählt. Zum einen ist er sehr praxisbezogen. Im 2. und 3. Semester hat man einmal die Woche Praktikum und im 4. dann das komplette Semester über. Das war mir wichtig, da ich mir 7 Semester nur „Theoretisches“ nicht vorstellen konnte. Meine Entscheidung wurde auch dadurch beeinflusst, dass der Studiengang nicht auf eine konkrete Tätigkeit im Anschluss ausgerichtet ist, sondern es viele verschiedene Berufsfelder gibt, in denen man tätig werden kann. Auch habe ich während meines FSJ, welches ich nach dem Abi gemacht habe, gemerkt, dass mich der soziale Bereich sehr interessiert. Ich arbeite gerne im direkten Kontakt mit Menschen und mag es, dass an jedem Arbeitstag etwas Neues auf einen zukommt. Außerdem war es ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt auch der einzige Studiengang der mich wirklich gereizt hat.


Wie sieht dein Studiumsalltag aus?


Momentan bin ich im 7. Semester, d.h. ich schreibe meine Bachelorarbeit und habe nur noch sehr wenige Veranstaltungen an der Hochschule. Ansonsten bin ich ab und zu in der FH um Bücher auszuleihen, Sachen auszudrucken oder wenn ich Beratungstermine für meine Bachelorarbeit habe. Studiums-Alltag gibt es bei mir also nicht mehr wirklich. Die Semester davor (außer im Praxissemester) waren eigentlich immer sehr ähnlich. Ich hatte montags bis donnerstags so ca. 3 Vorlesungen pro Tag. Zum Glück nur selten um 8 Uhr in der Früh. Ab und zu mussten Referate vorbereitet werden, aber ansonsten war nach den Vorlesungen meistens viel Freizeit. Nur die 4-6 Wochen vor der Prüfungszeit waren nicht so entspannt.


Was willst du damit mal machen?


Das ist die Frage mit der ich mich selbst aktuell beschäftige. Es gibt viele verschiedene Richtungen, in die ich beruflich gehen kann. Diese Auswahl ist zwar schön, erschwert aber die Entscheidung auch etwas. Momentan bin ich noch am überlegen, ob ich noch einen Master mache (da müsste ich mich aber auch erstmal für einen entscheiden) oder gleich ins Berufsleben einsteige. Aktuell gibt es viele Stellen im Bereich Migration. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so mein Ding ist.


Was hat dich überrascht, als du mit dem Studium angefangen hast?


Mich hat besonders überrascht, dass es an meiner FH nicht wirklich anders läuft als zuvor an der Schule. Die Stundenpläne sind bis auf einige Wahlmöglichkeiten vorgegeben und da wir nur circa 100 Leute im Semester sind, kannte auch irgendwann jeder jeden. Auch die Dozenten wussten mit der Zeit die Namen der Studenten. Ich hatte mir das Studieren etwas anonymer vorgestellt. Ich habe dieses eher „schulische“ Klima aber nicht als negativ empfunden. Auch hat mich überrascht, dass die Vorlesungen am Anfang des Studiums sehr allgemein gehalten waren. Also wir hatten z.B. Vorlesungen im Bereich Politik oder Wirtschaft und deren Inhalte wurden auch noch relativ losgelöst von der Sozialen Arbeit betrachtet. Es war so ein bisschen wie die Vermittlung von „Grundwissen“.


Was ist das beste an deinem Studiengang?


Wie schon oben genannt gefallen mir am besten die vielen Praktika.


Was stört dich am meisten?


Dass man sich erst ab dem 5. Semester spezialisieren kann. Da konnten wir dann zwischen verschiedenen Schwerpunkten (z.B. Familienarbeit, Armut, …) wählen. Vorher war ja alles eher „allgemein“ gehalten und mir fehlte manchmal der Bezug dazu, was ich damit später in meiner Arbeit anfangen soll bzw. ob ich dieses Wissen überhaupt brauche.


Was empfiehlst du jemandem, der sich für deinen Studiengang interessiert? Bzw. was muss derjenige mitbringen?


Naja, mitbringen sollte man eben Interesse an der Arbeit im sozialen Bereich und natürlich einigermaßen Motivation für das Studium. Also es sollte ernsthaftes Interesse da sein und nicht nur ein „ich mach das jetzt einfach mal, weil ich ja irgendwas machen muss“. Aber das sollte ja eigentlich bei jedem Studiengang so sein. Wichtig finde ich sich den Aufbau bzw. die Schwerpunkte des Studiums von verschiedenen Hochschulen anzuschauen. Das ist überall ein bisschen anders.


Interessierst du dich für einen berufliche Zukunft im sozialen Bereich oder studierst vielleicht sogar selbst Soziale Arbeit? Ab in die Kommentare mit deinen Erfahrungen! (vm/fd)