Die Wahl der passenden Ausbildung oder des Studiums gehört zu den wichtigsten Entscheidungen im Leben. Immerhin hängt hiervon ab, welche Berufe einem in Zukunft offen stehen. Für unterschiedliche Berufe werden jeweils andere Abschlüsse benötigt. In Deutschland sind der Hauptschulabschluss, die mittlere Reife, das Fachabitur und die allgemeine Hochschulreife besonders gängig. Abhängig von der eigenen Zielsetzung sollte ein jeweils anderer Abschluss angestrebt werden.
 

Der Hauptschulabschluss

Wer eine Berufsausbildung anstrebt, sollte mindestens einen Hauptschulabschluss mitbringen. Das duale Ausbildungssystem sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler, die mindestens 7 Jahre lang die Schule besucht haben, mit einem Hauptschulabschluss eine Berufsausbildung beginnen. Im Rahmen dieser Berufsausbildung nehmen sie einerseits am Schulunterricht teil und erwerben andererseits praxisbezogene Qualifikationen in einem Betrieb. Eine besondere Form des Hauptschulabschlusses ist der sogenannte qualifizierende Hauptschulabschluss.

Der Hauptschulabschluss eignet sich für alle, die sehr früh wissen, was sie beruflich machen wollen. Immerhin müssen die Schülerinnen und Schüler bereits mit etwa 15 Jahren (meist nach der neunten Klasse) entscheiden, welche Ausbildung sie ergreifen wollen. Je nach Beruf dauert die Ausbildung zwei bis dreieinhalb Jahre, sodass die Jugendlichen in der Regel mit 17-19 Jahren ihre erste feste Tätigkeit aufnehmen.
 

Die mittlere Reife

In Deutschland gibt es eine große Auswahl an Ausbildungen und Ausbildungsformen. Wer sich möglichst alle Türen offen halten möchte, sollte sich um die mittlere Reife bemühen, die auch als mittlerer Bildungsabschluss bezeichnet wird. Mit einer mittleren Reife erhöht sich die Chance auf einen attraktiven Ausbildungsplatz enorm. Hinzu kommt, dass dieser Abschluss als eine Art Sprungbrett dient, um höhere Abschlüsse erwerben zu können.

In der Regel dauert die schulische Ausbildung bis zum mittleren Schulabschluss 10 Jahre. Am Ende dieser Zeit findet eine Abschlussprüfung statt, die beispielsweise in Berlin MSA (mittlerer Schulabschluss) genannt wird. Schülerinnen und Schüler, die diese Prüfung erfolgreich meistern, haben ihren mittleren Bildungsabschluss in der Tasche. Sie können sich dann entscheiden, ob sie einen höheren Abschluss wie das Abitur anstreben oder ob sie sich um einen Ausbildungsplatz bemühen.
 

Das Fachabitur

Der Begriff Fachabitur umfasst im Grunde zwei unterschiedliche Arten von Abschlüssen: die Fachhochschulreife und die fachgebundene Hochschulreife. Die Fachhochschulreife berechtigt Schülerinnen und Schüler dazu, an einer Fachhochschule zu lernen. Der Zugang zu einer Universität ist mit einem solchen Abschluss nur sehr eingeschränkt möglich. Es gibt nur eine sehr überschaubare Anzahl an Studiengängen, die mit der Fachhochschulreife besucht werden können.

Die fachgebundene Hochschulreife geht hingegen über den reinen Unterricht an Fachhochschulen hinaus. Mit einem solchen Abschluss können auch Studiengänge des jeweiligen Fachbereichs an den Universitäten besucht werden. Eine zweite Fremdsprache ist in beiden Fällen nicht zwingend erforderlich. Außerdem ist es in einigen Bundesländern mit dem Fachabitur möglich, direkt das letzte Jahr in einer Berufsoberschule zu besuchen, solange diese die gleiche Fachrichtung hat. Hierdurch ist es möglich, die allgemeine Hochschulreife in verkürzter Zeit zu erwerben.

Das Fachabitur bietet sich für alle an, die bereits eine klare Vorstellung haben, was sie beruflich machen wollen. Wer nicht zwingend die Möglichkeit haben muss, alles zu studieren, kann sich mit diesem Abschluss spezialisieren. Häufig kommt das Fachabitur vielen Schülerinnen und Schülern entgegen, weil sie sehr frühzeitig gezielt ihren individuellen Interessen nachgehen können. Allerdings müssen auch hier einige Fächer verpflichtend belegt werden.
 

Die allgemeine Hochschulreife

Die allgemeine Hochschulreife wird gemeinhin als Abitur bezeichnet. Sie berechtigt zum Studium aller Fachrichtungen an einer Universität oder einer Technischen Hochschule. Allerdings kann es durch andere Beschränkungen wie einen Numerus clausus selbst mit einem Abitur schwierig werden, einen bestimmten Studienplatz zu bekommen. Wer also ein Studium mit strengen Zugangsbeschränkungen anstrebt, sollte sich um ein Abitur mit einer möglichst guten Abschlussnote bemühen. Um das Abitur bekommen zu können, ist es zwingend erforderlich, eine zweite Fremdsprache gelernt zu haben.

Das Abitur öffnet den Absolventen die meisten Türen. Sie können sich für ein Studium entscheiden, sie bekommen aber auch deutlich leichter einen Ausbildungsplatz. Häufig wissen junge Menschen nach der zehnten Klasse oder sogar nach dem Abitur noch nicht genau, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Mit einem Abitur halten sie sich nahezu alle Möglichkeiten offen und können sich zunächst in vielen Bereichen ausprobieren, bevor sie eine Entscheidung treffen

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