Das erste Vorstellungsgespräch – Part I

 

Die Bewerbungen sind geschrieben, du fieberst den Antworten entgegen, und plötzlich ist sie da: die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch! Bereits der Gedanke daran bereitet dir feuchte Hände und weiche Knie? Keine Panik! Extra für dich widmen wir uns in dieser Woche mit zwei Beiträgen allen wichtigen Tipps und Tricks rund um den Termin, der über deine Zukunft entscheidet! Händchen halten können wir zwar nicht, aber nach der Woche schaffst du das Interview trotzdem mit Links!
 

Angst!...Freude!...und Angst und Freude!

Jetzt hast du es schwarz auf weiß: dein erstes Vorstellungsgespräch steht an! Plötzlich schießen dir die wildesten Gedanken durch den Kopf. Reichen meine Fähigkeiten aus? Habe ich überhaupt Chancen gegen die anderen Bewerber? Welche Fragen erwarten mich? Trotz aller Nervosität bist du natürlich auch ein wenig stolz, einer der „Auserwählten“ zu sein und dich persönlich bei einem Unternehmen vorstellen zu können. Lass dir gesagt sein: auch Personaler kochen nur mit Wasser! Mit ein bisschen Vorbereitung kannst du dem Gespräch ganz entspannt entgegen sehen – das Unternehmen möchte dich schließlich nicht foltern, sondern einfach nur kennenlernen.

 

 

Ready, set, … GO!

 

 

Planung im Vorfeld ist das A und O. Informiere dich ausreichend über das Unternehmen. Welche Branche, Anzahl der Mitarbeiter, gibt es internationale Standorte? Oftmals veröffentlichen Unternehmen Testimonials auf ihren eigenen Karriereseiten. Dies sind Interviews mit Mitarbeitern, welche über ihren Job und den Arbeitsalltag berichten. Darüber hinaus kannst du auf Plattformen wie kununu Bewertungen zu einzelnen Unternehmen nachlesen. Diese können dir dabei helfen, einen näheren Einblick in die Unternehmenskultur zu bekommen. Auch über die von dir angestrebte Position solltest du dich informieren, und dir konkrete Gedanken machen, was im Falle einer Zusage im Arbeitsalltag auf dich zukommen könnte. Vielleicht fallen dir bei dieser Gelegenheit auch selbst Fragen ein, die du deinen Gesprächspartnern stellen möchtest. Denn du sollst nicht nur von dir berichten, sondern auch einen Eindruck vom Unternehmen gewinnen.

 

 

Zu Gast bei Günther Jauch...?

 

 

Auch wenn es dir beim ersten Mal erscheint, als würdest du dich einem Fragenkatalog à la „Wer wird Millionär“ stellen, ist es doch so, dass bestimmte Fragen in Vorstellungsgesprächen gerne öfter mal auftauchen. Alt bewährte Klassiker eben. Dazu gehört unter anderem die Frage, warum gerade du die Stelle bekommen solltest, wieso du gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchtest, was du über das Unternehmen weißt, und wie du dir einen typischen Arbeitstag vorstellst bzw. welche Aufgaben dich erwarten könnten. Auch beliebt: die Frage nach persönlichen Stärken und Schwächen. Nobody is perfect, aber hier solltest du doch außen vor lassen, dass du gerne mal zu spät kommst und es um deinen Ordnungssinn eher schlecht bestellt ist. Versuche lieber etwas zu nennen, das sowohl Schwäche als auch Stärke sein könnte. Beispiel: Dir fällt es schwer, Aufgaben abzugeben, am Liebsten würdest du alles selbst machen, um sicherzugehen, dass es korrekt erledigt wurde. Damit zeigst du indirekt, dass du sehr gewissenhaft bist, und gleichzeitig ist es keine Schwäche, die sich zum Nachteil für das Unternehmen auswirkt.

Bei deiner Vorbereitung solltest du jedoch auch immer im Kopf behalten, dass sich der Verlauf eines Gespräches niemals ins Detail planen lässt. Anstatt dich also zu sehr auf konkrete Fragen zu konzentrieren, solltest du dir lieber deiner generellen Stärken, Interessen und Ziele in Bezug auf deine berufliche Zukunft bewusst sein. Mit dem Wissen um diese Fähigkeiten bist du dann bestens vorbereitet, um deine Gesprächspartner von dir zu überzeugen. Falls dich der Gedanke an die Gesprächssituation immer noch nervös macht, bitte jemanden aus deinem Familien-/Freundeskreis die Gesprächssituation einmal durchzuspielen, so lässt sich schnell feststellen, bei welchen Fragen oder Punkten du dich noch unsicher fühlst. Gibt es Dinge, die du nicht beantworten musst? JA! Fragen zu einer Schwangerschaft, Religions-, Partei- oder Gewerkschaftszugehörigkeit musst du nicht beantworten oder darfst notfalls auch lügen. Auch Fragen nach Schulden oder Allergien sind eigentlich nicht zulässig, solange sie nicht im Kontext des angestrebten Berufes stehen. Bewirbst du dich um einen Job, in welchem du mit Tieren arbeitest, du aber eine Tierhaarallergie hast, wäre das ein Punkt, den das Unternehmen wissen sollte, bevor es dich einstellt.

 

 

Was zieh ich bloß an?

 

 

Die beste Vorbereitung kann vergebens sein, wenn das Outfit nicht stimmt. Denn auch deine Kleidung trägt zum oftmals alles entscheidenden ersten Eindruck bei. Bei der Auswahl deiner Kleidung solltest du dich an deiner späteren Berufskleidung orientieren. Bist du bspw. zum Interview bei einer Bank oder einer Versicherung eingeladen, gilt für männliche Bewerber definitiv Anzugspflicht. Dunkle, gedeckte Farben, Lederschuhe und eine schlichte Krawatte sind dabei die beste Wahl. Auch bei Frauen sollte das Outfit dezent gehalten sein: eine Hose oder ein knielanger Rock mit Blazer, Schuhe mit flachem Absatz, auch hier ist Zurückhaltung gefragt. Etwas lockerer nimmt es die Medienbranche, hier kannst du durchaus eine Jeans (ohne Waschung oder used-Optik) zum Jackett kombinieren. Auch auffälligerer Schmuck ist hier erlaubt, wenn er auf dein Outfit abgestimmt ist. Gebügelt und sauber sollten die Kleidungsstücke sowieso sein, auf keinen Fall solltest du etwas wählen, das zu aufreizend oder aufdringlich wirkt. Ja, Neon ist gerade Trend, aber auch tabu für einen Vorstellungstermin. Schließlich willst du dem Gesprächspartner mit deinen Stärken und Fähigkeiten in Erinnerung bleiben und nicht, weil du es geschafft hast, alle Farben des Regenbogens in einem Outfit zu kombinieren. Und auch ein exzentrisches Make-Up ist ein echter Fauxpas! Wofür auch immer du dich letztendlich entscheidest: wähle ein Outfit, in dem du dich zwar gut angezogen, aber nicht verkleidet fühlst. Wenn du dich mit deiner Kleidung nicht wohl fühlst, macht sich das früher oder später auch im Gespräch bemerkbar.

Und plötzlich ist er da, der Tag der Tage! Welche Hindernisse dir dein Leben in letzter Minute vor dem Gespräch noch schwer machen können, und wie du deinen Gesprächspartnern in Erinnerung bleibst – das erfährst du in unserem nächsten Post „Vorhang auf, Bühne frei! Das erste Vorstellungsgespräch – Part II“ in wenigen Tagen...

Habt ihr bereits erste Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen gesammelt? Was sind eure wichtigsten Tipps um sich auf ein solches Interview vorzubereiten? Teilt es mit uns in den Kommentaren! (fp/fd)