Vielleicht steckst du gerade mitten drin in dieser besonderen Phase deines Lebens oder bist schon durch damit und beobachtest es jetzt an deinen kleinen Geschwistern. Gemeint ist: die Pubertät. Sie läuft bei jedem anders ab, aber dennoch gibt es bestimmte Muster, die sich stets wiederholen. Kaum ein Abschnitt in unserem Leben ist so verwirrend, so überwältigend, so schwierig, aber auch so interessant, so emotional, so wichtig. Einen distanzierten Blick auf diese „schwierige Phase“ des Lebens wollen wir euch hier liefern.


Es geht los


In der Regel beginnt die Pubertät bei Mädchen zwischen dem 8. und dem 14. Lebensjahr, bei Jungs tritt sie zwischen 10 und 16 ein. Der Begriff selbst leitet sich von dem lateinischen Wort pubertas ab, was so viel wie Geschlechtsreife bedeutet, und meint damit nichts anderes als die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen. Jugendliche entwickeln sich in dieser Zeit unterschiedlich schnell und unterschiedlich intensiv weiter, nicht nur körperlich, sondern auch sozial und emotional gesehen. Das kann für einen schon mal zur Überforderung werden, denn alles verändert sich, nicht nur man selbst sondern auch die Umwelt. Mit den Veränderungen umzugehen gilt es nun zu lernen. Nicht nur auf die Kinder selbst sondern auch auf ihre Eltern kommt diese Aufgabe zu.


"Was passiert mit mir?"


Die offensichtlichste und die sichtbarste Veränderung während der Pubertät ist die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Bei Mädchen wachsen die Brüste, Becken und Hüfte werden breiter, bei Jungs wächst der Hoden und der Stimmbruch setzt ein, bei beiden Geschlechtern kündigt sich verstärkte Körperbehaarung an bestimmten Köperstellen an. Aber auch innerlich verändert sich anatomisch einiges. Mit dem Beginn der Geschlechtsreife entwickeln sich beim Mädchen auch die Eierstöcke und die Gebärmutter, die erste Regelblutung tritt ein, bei Jungs kommt es im Zuge der Entwicklung der Prostata zum ersten Samenerguss. All dieser Veränderungen können einem zunächst peinlich sein, da sie ungewohnt und unbekannt erscheinen, aber sie sind ganz normal und jeder Mensch macht diese Entwicklung in seinem Leben durch, um sich zum Erwachsenen zu entwickeln.


"Lass mich in Ruhe!"


Auch emotional bringt die Pubertät für die Heranwachsenden einige Herausforderungen mit sich. Die Jugendlichen beginnen in dieser Zeit vermehrt sich ihre eigenen Meinungen zu bilden und ihre eigenen Erfahrungen zu machen, was zu einer zunehmenden Ablösung von den Eltern führt. Oft gilt es als peinlich mit den Eltern gesehen zu werden. Dieser Ablösungsprozess kann zu zahlreichen Spannungen und Streitigkeiten führen, da es für beide beteiligten Parteien ungewohnt ist, doch das gegenseitige Loslassen und Vertrauen muss mit der Zeit notwendigerweise erlernt werden. Während die Jugendlichen beginnen ihre Grenzen und ihre Möglichkeiten auszutesten und oftmals auch auszureizen, brauchen sie dennoch Rückhalt und Unterstützung von der Familie. Denn trotz Launen und Stimmungsschwankungen und dem Wunsch nach Selbstbestimmung sind Vorbilder und Standpunkte zur Orientierung besonders wichtig. Auch die eigene Sexualität wird plötzlich zu einem Thema, bei dem einem die Eltern oder andere Bezugspersonen mit ihrem Rat und ihrer Erfahrung zur Seite stehen können.


Rosige Aussichten


Bei dem ganzen Gefühlschaos und Durcheinander darf jedoch nicht vergessen werden, dass all diese Entwicklungen und Veränderungen völlig normal sind, nun mal dazu gehören und irgendwann auch wieder vorbei sind. Irgendwann hat man es geschafft und ist erfolgreich vom Kind zum Erwachsenen heran gereift. Der Weg dahin mag beschwerlich wirken, doch wenn man sich klar macht, was in dieser Zeit mit einem passiert und in einem vorgeht, so wirkt es gleich viel weniger überwältigend und verwirrend. Sondern es wird zu etwas Normalem, durch das alle von uns hindurch müssen. Und gerade deshalb kann man sich fast sicher sein, dass man in dieser Zeit von Eltern und Familie viel Unterstützung erhalten wird, denn sie alle haben das Ganze auch schon hinter sich. Und dann heißt es nur noch Augen zu und durch! Jeder muss eine eigenen Erfahrungen und Entwicklungen machen. Viel Erfolg dabei!


Befindet ihr euch gerade in eurer „schwierigen Phase“ oder habt ihr diese schon hinter euch? Was empfindet ihr als besonders ungewohnt oder verwirrend? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren! (jf/fd)