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Arbeitsalltag als Schriftsteller/in

Die Welt der Bücher. Vielleicht eine der interessantesten Welten, mit denen wir uns auseinandersetzen. Schier grenzenlos scheint das Wissen und die Geschichtenvielfalt in den mit Staub bedeckten Regalen zu sein. Jeder kennt den Geruch eines frisch gedruckten Buches und liebt es, mit den Fingern über einen Buchrücken zu streichen. Und viele setzen sich das Ziel, eines Tages mal solch ein Werk zu verfassen. Um etwas aus seiner eigenen Feder entspringen zu lassen, bedarf es allerdings etwas mehr als nur einen guten Willen, ein weißes Blatt Papier und einen Bleistift. Das wussten sogar schon die größten Schriftsteller wie Goethe, Schiller und Tolstoi.
Schriftsteller schreiben in erster Linie Romane, Erzählungen, Gedichte und Dramen. Du sorgst dafür, dass eine fiktive Welt in Prosa niedergeschrieben wird oder gestaltest einen gesamten Kosmos in wenigen Zeilen mit lyrischen Stilmitteln. Welche Passion du auch immer bevorzugst, die Schriftstellerei ist eine kreative Kunst, die man nicht erzwingen und in einen festen Rahmen packen kann. Einen typischen 8-Stunden-Arbeitstag wirst du wohl kaum haben, da die besten Ideen immer unerwartet kommen. Nicht selten haben Autoren ein Notizbuch in der Nacht neben sich liegen, um Gedankenblitze niederschreiben zu können.
Ist aber eine Geschichte von dir abgeschlossen worden, geht der Weg noch weiter. Mit deinem Lektor setzt du dich zusammen und überarbeitest das Manuskript hinsichtlich der Grammatik, Orthographie und Lesefreundlichkeit. Oft muss vorab ein passendes Lektorat gefunden werden. Dazu schickst du deinen Erstentwurf an verschiedene Verlage. Diese prüfen den Text und entscheiden, ob überhaupt Potenzial für eine Veröffentlichung besteht. Nicht selten muss das Manuskript mehrmals überarbeitet werden, ehe es publiziert wird. Bis dahin kann es ein sehr weiter und mühseliger Weg sein. Umso schöner ist dann das Gefühl, wenn man das eigene verfasste Buch druckfrisch in den Händen hält.

Ausbildung zum/zur Schriftsteller/in

Eine klassische Ausbildung gibt es nicht und auch die Berufsbezeichnung „Schriftsteller“ als solche ist nicht geschützt. Im Prinzip darf sich jeder Schriftsteller oder Autor nennen, der eine Annonce in der Zeitung aufgibt. Damit Texte aber auch publiziert werden können, müssen bestimmte Kriterien beachtet werden. Einige davon kann man erlernen bzw. verbessern. Inzwischen gibt es an der Universität Leipzig und Hildesheim den Studiengang „Literarisches Schreiben“. Grundvoraussetzung dafür ist die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Du musst Arbeitsproben einreichen. Anschließend obliegt es der Universität, ob du zum Studium zugelassen wirst. Natürlich steht im Vordergrund deiner eigentlichen Arbeit das Schreiben. Du setzt dich als Schriftsteller allerdings auch mit Recherche, Lesungen und Textüberarbeitungen auseinander. Damit du professioneller mit den Tätigkeiten Recherchieren, Schreiben, Manuskripte redigieren, Verlage suchen, Honorar verhandeln und Lesungen trainieren besser umgehen kannst, ist es ratsam, mehrere Kurse zu besuchen, die sich mit den Aufgabengebieten beschäftigen.

Gehalt eines/einer Schriftsteller/in

Schriftsteller arbeiten auf Honorar-Basis. Das bedeutet, dass du kein festes und regelmäßiges Gehalt wie Angestellte bekommst. Bist du erfolgreich, verdienst du natürlich sehr gut. Dein Verlag beteiligt dich an dem Gewinn, der mit dem verkauften Buch erzielt wird. Der Prozentsatz fällt dabei unterschiedlich hoch aus und ist abhängig von verschiedenen Kriterien. Zum Beispiel kannst du ab einer Verkaufszahl von 20.000 Büchern einen Anteil von bis zu 15% am Umsatz für dich herausschlagen (in Bezug auf Hardcover). In der Taschenbuch-Sparte können es bis zu 12% sein, sofern mehr als 500.000 Bücher an den Mann gebracht werden können. Das hängt aber auch von deinem Verhandlungsgeschick ab. Dieses kann man in speziellen Lehrgängen trainieren.

Weiterbildung zum/zur Schriftsteller/in

Neben dem Fernstudium oder einem Hauptstudium hast du die Möglichkeit, deine Fertigkeiten als Schriftsteller in Kursen, Seminaren und Lehrgängen zu verbessern. Die Themenvielfalt ist dabei breit gestreut. Du kannst dich beispielsweise in den Bereichen Romane, Belletristik, Kinder- und Jugendliteratur oder Kreatives Schreiben spezialisieren. Je nach Vorliebe wird dir in diesen Fortbildungen zusätzliches Wissen antrainiert. In den Seminaren setzt du dich unter anderem mit Arbeitstechniken, Handlungsgerüsten, Dialogen oder den verschiedenen Stilmitteln auseinander.

Perspektive: Schriftsteller/in

Wer im Literaturbetrieb Fuß gefasst und sich ein gewisses Ansehen verschafft hat, kann sehr gut von den Honoraren leben. Auf dich wartet eine schnelllebige Szene. Die Literaturbranche ist belebend und du triffst auf viele andere interessante Persönlichkeiten. Und was kann es Schöneres geben, als sein Hobby zum Beruf zu machen? Die Realität kann aber auch anders aussehen. Wer keinen Verlag findet, dem bringen die fertiggeschriebenen Manuskripte nichts. In solchen Fällen müssen sich die angehenden Schriftsteller mit Nebenjobs finanzieren, um sich über Wasser halten zu können. Schriftsteller zu sein, bedeutet auch, geduldig zu sein. Oft zahlt sich Geduld am Ende des Tages aus. Aber für den Fall der Fälle, solltest du dir ein zweites Standbein errichten, um gegebenenfalls auf Plan B zurückgreifen zu können.

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